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   VG Karlsruhe, 31.10.2023 - 2 K 4067/22   

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VG Karlsruhe, 31.10.2023 - 2 K 4067/22 (https://dejure.org/2023,35647)
VG Karlsruhe, Entscheidung vom 31.10.2023 - 2 K 4067/22 (https://dejure.org/2023,35647)
VG Karlsruhe, Entscheidung vom 31. Oktober 2023 - 2 K 4067/22 (https://dejure.org/2023,35647)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • openjur.de
  • Justiz Baden-Württemberg

    Art 14 Abs 1 GG, § 35 Abs 1 BauGB
    Klage gegen eine baurechtliche Nutzungsaufnahmeuntersagung und Abbruchsanordnung; Bestandsschutz; ehemals privilegierte bauliche Anlage im Außenbereich

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Nutzungsaufnahmeuntersagung; Prognose; Abbruchsanordnung; Nutzungsaufgabe; Bestandsschutz; Baugenehmigung; Erledigung; Verzicht; Außenbereich; Funktionsänderung; Entprivilegierung; Zustandsstörer; Störerauswahl; Effektivitätsgrundsatz; Rangfolge; Verhältnismäßigkeit; ...

  • rechtsportal.de

    Nutzungsaufnahmeuntersagung; Prognose; Abbruchsanordnung; Nutzungsaufgabe; Bestandsschutz; Baugenehmigung; Erledigung; Verzicht; Außenbereich; Funktionsänderung; Entprivilegierung; Zustandsstörer; Störerauswahl; Effektivitätsgrundsatz; Rangfolge; Verhältnismäßigkeit; ...

 
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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (46)

  • BVerwG, 21.11.2000 - 4 B 36.00

    Anlagen des Bundes; öffentliche Zweckbestimmung; Vorhaben der Landesverteidigung;

    Auszug aus VG Karlsruhe, 31.10.2023 - 2 K 4067/22
    Die Frage, ob eine erteilte und ausgenutzte Baugenehmigung - oder hier (baurechtliche) Zustimmung - trotz zwischenzeitlicher Nutzungsaufgabe weiterhin rechtswirksam ist, richtet sich nach § 43 Abs. 2 LVwVfG (VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 04.03.2009 - 3 S 1467/07 - BauR 2009, 1881 - juris Rn. 33 f.; Urt. v. 02.07.2014 - 8 S 1071/13 - NVwZ 2014, 1597 - juris Rn. 24; Beschl. v. 22.07.2016 - 8 S 969/16 -, juris Rn. 13 m.w.N.; in diese Richtung auch BVerwG, Beschl. v. 21.11.2000 - 4 B 36.00 -, NVwZ 2001, 557 - juris Rn. 8, aber unter Verweis auf das Landesrecht; s. insoweit auch BVerwG, Beschl. v. 09.09.2002 - 4 B 52.02 -, BauR 2003, 1021 - juris Rn. 3).

    In der Rechtsprechung ist anerkannt, dass der Bestandsschutz für eine zugelassene Nutzung mit deren endgültiger Aufgabe endet (vgl. BVerwG, Urt. v. 18.05.1990 - 4 C 49.89 - NVwZ 1991, 264 - juris Rn. 31 f.; Beschl. v. 21.11.2000 - 4 B 36.00 -, NVwZ 2001, 557 - juris Rn. 8).

    Eine bauliche Anlage genießt auch hinsichtlich ihrer Substanz Bestandsschutz nur in ihrer jeweiligen Funktion (vgl. BVerwG, Urt. v. 25.11.1970 - 4 C 119.68 -, BVerwGE 36, 296 - juris Rn. 25 u. v. 15.11.1974 - 4 C 32.71 -, BVerwGE 47, 185 - juris Rn. 13, jeweils m.w.N.; Beschl. v. 27.02.1993 - 4 B 5.93 -, Buchholz 406.16 Eigentumsschutz Nr. 61 - juris Rn. 3, v. 21.11.2000 - 4 B 36.00 -, NVwZ 2001, 557 - juris Rn. 10 u. v. 09.09.2002 - 4 B 52.02 -, BauR 2003, 1021 - juris Rn. 5; VGH Baden-Württemberg, Beschl. v. 07.02.1994 - 8 S 2409/93 -, VGHBW-Ls 1994, Beilage 4, B10 - juris Rn. 9).

    Er bleibt nur erhalten, solange die mit der baulichen Anlage einhergehende Nutzung gemäß der ihr zugedachten Funktion andauert oder solange bei einer vorübergehenden Unterbrechung nach der Verkehrsauffassung damit zu rechnen ist, dass sie wiederaufgenommen wird (vgl. BVerwG, Urt. v. 15.11.1974 - 4 C 32.71 -, BVerwGE 47, 185 - juris Rn. 13; Beschl. v. 27.02.1993 - 4 B 5.93 -, Buchholz 406.16 Eigentumsschutz Nr. 61 - juris Rn. 3, v. 21.11.2000 - 4 B 36.00 -, NVwZ 2001, 557 - juris Rn. 14 u. v. 09.09.2002 - 4 B 52.02 -, BauR 2003, 1021 - juris Rn. 4 f.).

    Wird die bisherige Nutzung eines Gebäudes endgültig aufgegeben, entfällt mit der Funktionsänderung und Entprivilegierung zugleich ein der baulichen Anlage zukommender Bestandsschutz (BVerwG, Urt. v. 18.05.1990 - 4 C 49.89 -, NVwZ 1991, 264 - juris Rn. 31 f.; Beschl. v. 27.02.1993 - 4 B 5.93 -, Buchholz 406.16 Eigentumsschutz Nr. 61 - juris Rn. 3, v. 21.11.2000 - 4 B 36.00 -, NVwZ 2001, 557 - juris Rn. 10 u. v. 09.09.2002 - 4 B 52.02 -, BauR 2003, 1021 - juris Rn. 4 f.; VGH Baden-Württemberg, Beschl. v. 07.02.1994 - 8 S 2409/93 -, VGHBW-Ls 1994, Beilage 4, B10 - juris Rn. 9).

    Diese Grundsätze gelten auch für bauliche Anlagen, die - wie hier - ausschließlich für öffentliche Zwecke errichtet wurden (vgl. BVerwG, Beschl. v. 21.11.2000 - 4 B 36.00 -, NVwZ 2001, 557 - juris Rn. 11).

    Damit bestätigt die Vorschrift aber, dass eine Nutzungs- oder Funktionsänderung baulicher Anlagen im Außenbereich deren Fortbestand im Grundsatz gefährdet (vgl. BVerwG, Beschl. v. 21.11.2000 - 4 B 36.00 -, NVwZ 2001, 557 - juris Rn. 14).

    Die streitgegenständlichen Gebäude sind schon deshalb im Außenbereich unzulässig, weil sie nicht mehr entsprechend ihrer ehemaligen Funktion genutzt werden und die Klägerin - wie dargelegt - nicht hinreichend konkret geltend gemacht hat oder sonst ersichtlich ist, dass die baulichen Anlagen einer neuen, bauplanungsrechtlich zulässigen Nutzung im Außenbereich zugeführt werden sollen und könnten (vgl. BVerwG, v. 21.11.2000 - 4 B 36.00 -, NVwZ 2001, 557 - juris Rn. 12).

    Auch wenn man bei seit langem vorhandenen und besonders aufwändig zu beseitigenden, nicht mehr genutzten Anlagen im Außenbereich verlangen sollte, dass eine Beseitigungsanordnung ohne Hinzutreten weiterer Umstände unverhältnismäßig sein könnte (vgl. BVerwG, Beschl.v. 21.11.2000 - 4 B 36.00 -, NVwZ 2001, 557 - juris Rn. 12), ergibt sich nichts anderes.

  • VGH Baden-Württemberg, 07.02.1994 - 8 S 2409/93

    Ermächtigungsgrundlage für die Abbruchsanordnung, wenn die betreffende bauliche

    Auszug aus VG Karlsruhe, 31.10.2023 - 2 K 4067/22
    Die Vorschrift scheidet nach der Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg als Grundlage für eine Verfügung wie die streitgegenständliche aus, weil ihr Tatbestand nur Anlagen erfasst, die schon im Widerspruch zu öffentlich-rechtlichen Vorschriften errichtet wurden (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 16.06.2003 - 3 S 2436/02 -, VBlBW 2004, 263 - juris Rn. 21; Beschl. v. 07.02.1994 - 8 S 2409/93 -, VGHBW-Ls 1994, Beilage 4, B10 - juris Rn. 6 für die Vorgängervorschrift des § 64 Satz 1 LBO in der Fassung des Gesetzes vom 28.11.1983 [GBl. S. 770, ber. GBl. 1984 S. 519], zuletzt geändert durch Verordnung vom 23.07.1993 [GBl. S. 533], im Folgenden a.F.).

    Das sei nicht anzunehmen, wenn im Zeitpunkt der Errichtung der baulichen Anlage noch eine Baugenehmigung vorlag, die nur für die Zukunft beseitigt wurde; denn dann ist die Anlage nicht rechtswidrig, sondern rechtmäßig errichtet worden (VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 16.06.2003 - 3 S 2436/02 -, VBlBW 2004, 263 - juris Rn. 21; Beschl. v. 07.02.1994 - 8 S 2409/93 -, VGHBW-Ls 1994, Beilage 4, B10 - juris Rn. 6; Schlotterbeck, in: Schlotterbeck/Hager/Busch/Gammerl, LBO, 8. Aufl. 2020, § 65 Rn. 25).

    In solchen Fällen soll vielmehr § 47 Abs. 1 Satz 1 und 2 LBO als Ermächtigungsgrundlage heranzuziehen sein (VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 16.06.2003 - 3 S 2436/02 -, VBlBW 2004, 263 - juris Rn. 21; Beschl. v. 07.02.1994 - 8 S 2409/93 -, VGHBW-Ls 1994, Beilage 4, B10 - juris Rn. 6 für die Vorgängervorschrift des § 49 Abs. 1 LBO a.F).

    Eine bauliche Anlage genießt auch hinsichtlich ihrer Substanz Bestandsschutz nur in ihrer jeweiligen Funktion (vgl. BVerwG, Urt. v. 25.11.1970 - 4 C 119.68 -, BVerwGE 36, 296 - juris Rn. 25 u. v. 15.11.1974 - 4 C 32.71 -, BVerwGE 47, 185 - juris Rn. 13, jeweils m.w.N.; Beschl. v. 27.02.1993 - 4 B 5.93 -, Buchholz 406.16 Eigentumsschutz Nr. 61 - juris Rn. 3, v. 21.11.2000 - 4 B 36.00 -, NVwZ 2001, 557 - juris Rn. 10 u. v. 09.09.2002 - 4 B 52.02 -, BauR 2003, 1021 - juris Rn. 5; VGH Baden-Württemberg, Beschl. v. 07.02.1994 - 8 S 2409/93 -, VGHBW-Ls 1994, Beilage 4, B10 - juris Rn. 9).

    Wird die bisherige Nutzung eines Gebäudes endgültig aufgegeben, entfällt mit der Funktionsänderung und Entprivilegierung zugleich ein der baulichen Anlage zukommender Bestandsschutz (BVerwG, Urt. v. 18.05.1990 - 4 C 49.89 -, NVwZ 1991, 264 - juris Rn. 31 f.; Beschl. v. 27.02.1993 - 4 B 5.93 -, Buchholz 406.16 Eigentumsschutz Nr. 61 - juris Rn. 3, v. 21.11.2000 - 4 B 36.00 -, NVwZ 2001, 557 - juris Rn. 10 u. v. 09.09.2002 - 4 B 52.02 -, BauR 2003, 1021 - juris Rn. 4 f.; VGH Baden-Württemberg, Beschl. v. 07.02.1994 - 8 S 2409/93 -, VGHBW-Ls 1994, Beilage 4, B10 - juris Rn. 9).

    Vor dem Hintergrund der Eigentumsgarantie des Art. 14 Abs. 1 Satz 1 GG muss vielmehr hinzukommen, dass die Gebäude aktuell gegen materielle baurechtliche bzw. sonstige zu prüfende öffentlich-rechtliche Vorschriften verstoßen (so im Ergebnis auch VGH Baden-Württemberg, Beschl. v. 07.02.1994 - 8 S 2409/93 -, VGHBW-Ls 1994, Beilage 4, B10 - juris Rn. 8).

    Es fehlt damit an einem über die bereits erfolgte Errichtung hinausgehenden Vorhaben einer neuen Nutzung der baulichen Anlagen, das überhaupt nach § 35 Abs. 2 BauGB im Einzelfall zulässig sein könnte (vgl. insofern im Ergebnis ablehnend VGH Baden-Württemberg, Beschl. v. 07.02.1994 - 8 S 2409/93 -, VGHBW-Ls 1994, Beilage 4, B10 - juris Rn. 8).

    Wenn die Bauaufsichtsbehörde - wie hier - nach § 47 Abs. 1 Satz 1 und 2 LBO berechtigt ist, nach Entfallen des Bestandsschutzes die zur Beseitigung eines Verstoßes gegen § 35 BauGB erforderlichen Maßnahmen zu treffen, ist zu klären, ob zur Herstellung rechtmäßiger Zustände eine Nutzungs(aufnahme)untersagung genügt (vgl. BVerfG, Beschl. v. 15.12.1995 - 1 BvR 1713/92 -, NVwZ-RR 1996, 483 - juris Rn. 5; VGH Baden-Württemberg, Beschl. v. 07.02.1994 - 8 S 2409/93 -, VGHBW-Ls 1994, Beilage 4, B10 - juris Rn. 10).

  • BVerwG, 27.02.1993 - 4 B 5.93

    Rechtmäßigkeit einer Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision -

    Auszug aus VG Karlsruhe, 31.10.2023 - 2 K 4067/22
    Diese hat eine Entprivilegierung, d.h. den Verlust der Privilegierung zur Folge (vgl. BVerwG, Urt. v. 15.11.1974 - 4 C 32.71 -, BVerwGE 47, 185 - juris Rn. 13, 17; Beschl. v. 27.02.1993 - 4 B 5.93 -, Buchholz 406.16 Eigentumsschutz Nr. 61 - juris Rn. 3).

    Eine bauliche Anlage genießt auch hinsichtlich ihrer Substanz Bestandsschutz nur in ihrer jeweiligen Funktion (vgl. BVerwG, Urt. v. 25.11.1970 - 4 C 119.68 -, BVerwGE 36, 296 - juris Rn. 25 u. v. 15.11.1974 - 4 C 32.71 -, BVerwGE 47, 185 - juris Rn. 13, jeweils m.w.N.; Beschl. v. 27.02.1993 - 4 B 5.93 -, Buchholz 406.16 Eigentumsschutz Nr. 61 - juris Rn. 3, v. 21.11.2000 - 4 B 36.00 -, NVwZ 2001, 557 - juris Rn. 10 u. v. 09.09.2002 - 4 B 52.02 -, BauR 2003, 1021 - juris Rn. 5; VGH Baden-Württemberg, Beschl. v. 07.02.1994 - 8 S 2409/93 -, VGHBW-Ls 1994, Beilage 4, B10 - juris Rn. 9).

    Er bleibt nur erhalten, solange die mit der baulichen Anlage einhergehende Nutzung gemäß der ihr zugedachten Funktion andauert oder solange bei einer vorübergehenden Unterbrechung nach der Verkehrsauffassung damit zu rechnen ist, dass sie wiederaufgenommen wird (vgl. BVerwG, Urt. v. 15.11.1974 - 4 C 32.71 -, BVerwGE 47, 185 - juris Rn. 13; Beschl. v. 27.02.1993 - 4 B 5.93 -, Buchholz 406.16 Eigentumsschutz Nr. 61 - juris Rn. 3, v. 21.11.2000 - 4 B 36.00 -, NVwZ 2001, 557 - juris Rn. 14 u. v. 09.09.2002 - 4 B 52.02 -, BauR 2003, 1021 - juris Rn. 4 f.).

    Wird die bisherige Nutzung eines Gebäudes endgültig aufgegeben, entfällt mit der Funktionsänderung und Entprivilegierung zugleich ein der baulichen Anlage zukommender Bestandsschutz (BVerwG, Urt. v. 18.05.1990 - 4 C 49.89 -, NVwZ 1991, 264 - juris Rn. 31 f.; Beschl. v. 27.02.1993 - 4 B 5.93 -, Buchholz 406.16 Eigentumsschutz Nr. 61 - juris Rn. 3, v. 21.11.2000 - 4 B 36.00 -, NVwZ 2001, 557 - juris Rn. 10 u. v. 09.09.2002 - 4 B 52.02 -, BauR 2003, 1021 - juris Rn. 4 f.; VGH Baden-Württemberg, Beschl. v. 07.02.1994 - 8 S 2409/93 -, VGHBW-Ls 1994, Beilage 4, B10 - juris Rn. 9).

    Wenn eine konkrete rechtmäßige Nutzung für die Gebäudesubstanz nicht vorgetragen oder ersichtlich ist, schützt die Eigentumsgarantie den Eigentümer - vorbehaltlich des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes - nicht von vornherein davor, dass ihm die Beseitigung der baulichen Anlage aufgegeben wird (BVerfG, Beschl. v. 15.12.1995 - 1 BvR 1713/92 -, NVwZ-RR 1996, 483 - juris Rn. 5; BVerwG, Urt. v. 15.11.1974 - 4 C 32.71 -, BVerwGE 47, 185 - juris Rn. 17; vgl. auch BVerwG, Beschl. v. 27.02.1993 - 4 B 5.93 -, Buchholz 406.16 Eigentumsschutz Nr. 61 - juris Rn. 3; Beschl.v. 09.09.2002 - 4 B 52.02 -, BauR 2003, 1021 - juris Rn. 5).

    Dies setzt jedoch voraus, dass eine rechtmäßige Nutzung überhaupt in zeitlich überschaubarer Hinsicht in Betracht kommt; andernfalls darf eine Abbruchsanordnung ergehen (vgl. BVerwG, Beschl. v. 27.02.1993 - 4 B 5.93 -, Buchholz 406.16 Eigentumsschutz Nr. 61 - juris Rn. 3 u. v. 09.09.2002 - 4 B 52.02 -, BauR 2003, 1021 - juris Rn. 5).

  • BVerwG, 09.09.2002 - 4 B 52.02

    Entprivilegierung und Bestandsschutz

    Auszug aus VG Karlsruhe, 31.10.2023 - 2 K 4067/22
    Die Frage, ob eine erteilte und ausgenutzte Baugenehmigung - oder hier (baurechtliche) Zustimmung - trotz zwischenzeitlicher Nutzungsaufgabe weiterhin rechtswirksam ist, richtet sich nach § 43 Abs. 2 LVwVfG (VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 04.03.2009 - 3 S 1467/07 - BauR 2009, 1881 - juris Rn. 33 f.; Urt. v. 02.07.2014 - 8 S 1071/13 - NVwZ 2014, 1597 - juris Rn. 24; Beschl. v. 22.07.2016 - 8 S 969/16 -, juris Rn. 13 m.w.N.; in diese Richtung auch BVerwG, Beschl. v. 21.11.2000 - 4 B 36.00 -, NVwZ 2001, 557 - juris Rn. 8, aber unter Verweis auf das Landesrecht; s. insoweit auch BVerwG, Beschl. v. 09.09.2002 - 4 B 52.02 -, BauR 2003, 1021 - juris Rn. 3).

    Eine bauliche Anlage genießt auch hinsichtlich ihrer Substanz Bestandsschutz nur in ihrer jeweiligen Funktion (vgl. BVerwG, Urt. v. 25.11.1970 - 4 C 119.68 -, BVerwGE 36, 296 - juris Rn. 25 u. v. 15.11.1974 - 4 C 32.71 -, BVerwGE 47, 185 - juris Rn. 13, jeweils m.w.N.; Beschl. v. 27.02.1993 - 4 B 5.93 -, Buchholz 406.16 Eigentumsschutz Nr. 61 - juris Rn. 3, v. 21.11.2000 - 4 B 36.00 -, NVwZ 2001, 557 - juris Rn. 10 u. v. 09.09.2002 - 4 B 52.02 -, BauR 2003, 1021 - juris Rn. 5; VGH Baden-Württemberg, Beschl. v. 07.02.1994 - 8 S 2409/93 -, VGHBW-Ls 1994, Beilage 4, B10 - juris Rn. 9).

    Er bleibt nur erhalten, solange die mit der baulichen Anlage einhergehende Nutzung gemäß der ihr zugedachten Funktion andauert oder solange bei einer vorübergehenden Unterbrechung nach der Verkehrsauffassung damit zu rechnen ist, dass sie wiederaufgenommen wird (vgl. BVerwG, Urt. v. 15.11.1974 - 4 C 32.71 -, BVerwGE 47, 185 - juris Rn. 13; Beschl. v. 27.02.1993 - 4 B 5.93 -, Buchholz 406.16 Eigentumsschutz Nr. 61 - juris Rn. 3, v. 21.11.2000 - 4 B 36.00 -, NVwZ 2001, 557 - juris Rn. 14 u. v. 09.09.2002 - 4 B 52.02 -, BauR 2003, 1021 - juris Rn. 4 f.).

    Wird die bisherige Nutzung eines Gebäudes endgültig aufgegeben, entfällt mit der Funktionsänderung und Entprivilegierung zugleich ein der baulichen Anlage zukommender Bestandsschutz (BVerwG, Urt. v. 18.05.1990 - 4 C 49.89 -, NVwZ 1991, 264 - juris Rn. 31 f.; Beschl. v. 27.02.1993 - 4 B 5.93 -, Buchholz 406.16 Eigentumsschutz Nr. 61 - juris Rn. 3, v. 21.11.2000 - 4 B 36.00 -, NVwZ 2001, 557 - juris Rn. 10 u. v. 09.09.2002 - 4 B 52.02 -, BauR 2003, 1021 - juris Rn. 4 f.; VGH Baden-Württemberg, Beschl. v. 07.02.1994 - 8 S 2409/93 -, VGHBW-Ls 1994, Beilage 4, B10 - juris Rn. 9).

    Wenn eine konkrete rechtmäßige Nutzung für die Gebäudesubstanz nicht vorgetragen oder ersichtlich ist, schützt die Eigentumsgarantie den Eigentümer - vorbehaltlich des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes - nicht von vornherein davor, dass ihm die Beseitigung der baulichen Anlage aufgegeben wird (BVerfG, Beschl. v. 15.12.1995 - 1 BvR 1713/92 -, NVwZ-RR 1996, 483 - juris Rn. 5; BVerwG, Urt. v. 15.11.1974 - 4 C 32.71 -, BVerwGE 47, 185 - juris Rn. 17; vgl. auch BVerwG, Beschl. v. 27.02.1993 - 4 B 5.93 -, Buchholz 406.16 Eigentumsschutz Nr. 61 - juris Rn. 3; Beschl.v. 09.09.2002 - 4 B 52.02 -, BauR 2003, 1021 - juris Rn. 5).

    Dies setzt jedoch voraus, dass eine rechtmäßige Nutzung überhaupt in zeitlich überschaubarer Hinsicht in Betracht kommt; andernfalls darf eine Abbruchsanordnung ergehen (vgl. BVerwG, Beschl. v. 27.02.1993 - 4 B 5.93 -, Buchholz 406.16 Eigentumsschutz Nr. 61 - juris Rn. 3 u. v. 09.09.2002 - 4 B 52.02 -, BauR 2003, 1021 - juris Rn. 5).

  • BVerwG, 15.11.1974 - IV C 32.71

    Begriff des Außenbereichsvorhabens; Fehlender Bestandsschutz bei

    Auszug aus VG Karlsruhe, 31.10.2023 - 2 K 4067/22
    Diese hat eine Entprivilegierung, d.h. den Verlust der Privilegierung zur Folge (vgl. BVerwG, Urt. v. 15.11.1974 - 4 C 32.71 -, BVerwGE 47, 185 - juris Rn. 13, 17; Beschl. v. 27.02.1993 - 4 B 5.93 -, Buchholz 406.16 Eigentumsschutz Nr. 61 - juris Rn. 3).

    Eine bauliche Anlage genießt auch hinsichtlich ihrer Substanz Bestandsschutz nur in ihrer jeweiligen Funktion (vgl. BVerwG, Urt. v. 25.11.1970 - 4 C 119.68 -, BVerwGE 36, 296 - juris Rn. 25 u. v. 15.11.1974 - 4 C 32.71 -, BVerwGE 47, 185 - juris Rn. 13, jeweils m.w.N.; Beschl. v. 27.02.1993 - 4 B 5.93 -, Buchholz 406.16 Eigentumsschutz Nr. 61 - juris Rn. 3, v. 21.11.2000 - 4 B 36.00 -, NVwZ 2001, 557 - juris Rn. 10 u. v. 09.09.2002 - 4 B 52.02 -, BauR 2003, 1021 - juris Rn. 5; VGH Baden-Württemberg, Beschl. v. 07.02.1994 - 8 S 2409/93 -, VGHBW-Ls 1994, Beilage 4, B10 - juris Rn. 9).

    Er bleibt nur erhalten, solange die mit der baulichen Anlage einhergehende Nutzung gemäß der ihr zugedachten Funktion andauert oder solange bei einer vorübergehenden Unterbrechung nach der Verkehrsauffassung damit zu rechnen ist, dass sie wiederaufgenommen wird (vgl. BVerwG, Urt. v. 15.11.1974 - 4 C 32.71 -, BVerwGE 47, 185 - juris Rn. 13; Beschl. v. 27.02.1993 - 4 B 5.93 -, Buchholz 406.16 Eigentumsschutz Nr. 61 - juris Rn. 3, v. 21.11.2000 - 4 B 36.00 -, NVwZ 2001, 557 - juris Rn. 14 u. v. 09.09.2002 - 4 B 52.02 -, BauR 2003, 1021 - juris Rn. 4 f.).

    Wenn eine konkrete rechtmäßige Nutzung für die Gebäudesubstanz nicht vorgetragen oder ersichtlich ist, schützt die Eigentumsgarantie den Eigentümer - vorbehaltlich des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes - nicht von vornherein davor, dass ihm die Beseitigung der baulichen Anlage aufgegeben wird (BVerfG, Beschl. v. 15.12.1995 - 1 BvR 1713/92 -, NVwZ-RR 1996, 483 - juris Rn. 5; BVerwG, Urt. v. 15.11.1974 - 4 C 32.71 -, BVerwGE 47, 185 - juris Rn. 17; vgl. auch BVerwG, Beschl. v. 27.02.1993 - 4 B 5.93 -, Buchholz 406.16 Eigentumsschutz Nr. 61 - juris Rn. 3; Beschl.v. 09.09.2002 - 4 B 52.02 -, BauR 2003, 1021 - juris Rn. 5).

    Der Vorschrift des § 35 BauGB liegt der wesentliche Gedanke zugrunde, dass im Außenbereich das Bauen grundsätzlich unterbleiben soll (vgl. nur BVerwG, Urt. v. 30.06.1964 - I C 80.62 -, BVerwGE 19, 75 - juris Rn. 20 u. v. 15.11.1974 - 4 C 32.71 -, BVerwGE 47, 185 - juris Rn. 17; Jeromin, in: Kröninger/Aschke/Jeromin, BauGB, 4. Aufl. 2018, § 35 Rn. 1).

  • VGH Baden-Württemberg, 16.06.2003 - 3 S 2436/02

    Hütte im Außenbereich - Abbruchsanordnung - (keine) Privilegierung einer

    Auszug aus VG Karlsruhe, 31.10.2023 - 2 K 4067/22
    Die Abbruchsanordnung (Ziffer 2 Satz 1 bis 3) war zum maßgeblichen Zeitpunkt des Erlasses des Widerspruchsbescheides als letzter behördlicher Entscheidung (VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 16.06.2003 - 3 S 2436/02 -, VBlBW 2004, 263 - juris Rn. 18 m.w.N.; Urt. v. 15.09.2016 - 5 S 114/14 -, NVwZ-RR 2017, 315 - juris Rn. 23) gleichfalls rechtmäßig.

    Die Vorschrift scheidet nach der Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg als Grundlage für eine Verfügung wie die streitgegenständliche aus, weil ihr Tatbestand nur Anlagen erfasst, die schon im Widerspruch zu öffentlich-rechtlichen Vorschriften errichtet wurden (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 16.06.2003 - 3 S 2436/02 -, VBlBW 2004, 263 - juris Rn. 21; Beschl. v. 07.02.1994 - 8 S 2409/93 -, VGHBW-Ls 1994, Beilage 4, B10 - juris Rn. 6 für die Vorgängervorschrift des § 64 Satz 1 LBO in der Fassung des Gesetzes vom 28.11.1983 [GBl. S. 770, ber. GBl. 1984 S. 519], zuletzt geändert durch Verordnung vom 23.07.1993 [GBl. S. 533], im Folgenden a.F.).

    Eine Abbruchsanordnung nach § 65 Abs. 1 Satz 1 LBO setzt mit Rücksicht auf den durch Art. 14 Abs. 1 GG gewährleisteten Bestandsschutz voraus, dass eine bauliche Anlage nicht durch eine Baugenehmigung gedeckt ist und seit ihrer Errichtung fortlaufend gegen materielle öffentlich-rechtliche Vorschriften verstößt (stRspr, vgl. VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 16.06.2003 - 3 S 2436/02 -, VBlBW 2004, 263 - juris Rn. 19 m.w.N. u. v. 11.07.2017 - 5 S 2067/15 -, BauR 2017, 2148 - juris Rn. 31; Sauter, LBO für Baden-Württemberg, 3. Aufl., Stand: April 2022, § 65 Rn. 20).

    Das sei nicht anzunehmen, wenn im Zeitpunkt der Errichtung der baulichen Anlage noch eine Baugenehmigung vorlag, die nur für die Zukunft beseitigt wurde; denn dann ist die Anlage nicht rechtswidrig, sondern rechtmäßig errichtet worden (VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 16.06.2003 - 3 S 2436/02 -, VBlBW 2004, 263 - juris Rn. 21; Beschl. v. 07.02.1994 - 8 S 2409/93 -, VGHBW-Ls 1994, Beilage 4, B10 - juris Rn. 6; Schlotterbeck, in: Schlotterbeck/Hager/Busch/Gammerl, LBO, 8. Aufl. 2020, § 65 Rn. 25).

    In solchen Fällen soll vielmehr § 47 Abs. 1 Satz 1 und 2 LBO als Ermächtigungsgrundlage heranzuziehen sein (VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 16.06.2003 - 3 S 2436/02 -, VBlBW 2004, 263 - juris Rn. 21; Beschl. v. 07.02.1994 - 8 S 2409/93 -, VGHBW-Ls 1994, Beilage 4, B10 - juris Rn. 6 für die Vorgängervorschrift des § 49 Abs. 1 LBO a.F).

    bb) Den baulichen Anlagen kommt in materieller Hinsicht ebenfalls kein Bestandsschutz (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 16.06.2003 - 3 S 2436/02 -, VBlBW 2004, 263 - juris Rn. 6) zu, auch wenn sie grundsätzlich seit ihrer Errichtung nicht fortlaufend gegen materielle öffentlich-rechtliche Vorschriften verstießen.

  • BVerfG, 15.12.1995 - 1 BvR 1713/92

    Nutzung eines Bauwerks im Außenbereich und Änderungen der Baurechtsordnung

    Auszug aus VG Karlsruhe, 31.10.2023 - 2 K 4067/22
    Wenn eine konkrete rechtmäßige Nutzung für die Gebäudesubstanz nicht vorgetragen oder ersichtlich ist, schützt die Eigentumsgarantie den Eigentümer - vorbehaltlich des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes - nicht von vornherein davor, dass ihm die Beseitigung der baulichen Anlage aufgegeben wird (BVerfG, Beschl. v. 15.12.1995 - 1 BvR 1713/92 -, NVwZ-RR 1996, 483 - juris Rn. 5; BVerwG, Urt. v. 15.11.1974 - 4 C 32.71 -, BVerwGE 47, 185 - juris Rn. 17; vgl. auch BVerwG, Beschl. v. 27.02.1993 - 4 B 5.93 -, Buchholz 406.16 Eigentumsschutz Nr. 61 - juris Rn. 3; Beschl.v. 09.09.2002 - 4 B 52.02 -, BauR 2003, 1021 - juris Rn. 5).

    Derart spekulative Vorstellungen über eine Rückkehr zu einer privilegierten Nutzung, wie sie die Klägerin hiernach vorgebracht hat, müssen auch vor dem Hintergrund von Art. 14 Abs. 1 Satz 1 GG nicht berücksichtigt werden (vgl. BVerfG, Beschl. v. 15.12.1995 - 1 BvR 1713/92 -, NVwZ-RR 1996, 483 - juris Rn. 5).

    aa) Die Maßnahme verstößt insbesondere nicht gegen den Verhältnismäßigkeitsgrundsatz, der auch Inhalt der Eigentumsgarantie des Art. 14 Abs. 1 Satz 1 GG ist (vgl. BVerfG, Beschl. v. 15.12.1995 - 1 BvR 1713/92 -, NVwZ-RR 1996, 483 - juris Rn. 5).

    Wenn die Bauaufsichtsbehörde - wie hier - nach § 47 Abs. 1 Satz 1 und 2 LBO berechtigt ist, nach Entfallen des Bestandsschutzes die zur Beseitigung eines Verstoßes gegen § 35 BauGB erforderlichen Maßnahmen zu treffen, ist zu klären, ob zur Herstellung rechtmäßiger Zustände eine Nutzungs(aufnahme)untersagung genügt (vgl. BVerfG, Beschl. v. 15.12.1995 - 1 BvR 1713/92 -, NVwZ-RR 1996, 483 - juris Rn. 5; VGH Baden-Württemberg, Beschl. v. 07.02.1994 - 8 S 2409/93 -, VGHBW-Ls 1994, Beilage 4, B10 - juris Rn. 10).

  • VG Karlsruhe, 22.06.2023 - 2 K 506/23

    Nutzungsaufnahmeuntersagung eines Tanz- und Nachtclubs; Vergnügungsstätte

    Auszug aus VG Karlsruhe, 31.10.2023 - 2 K 4067/22
    Eine Nutzungsaufnahmeuntersagung, d.h. eine Anordnung, mit der nicht eine bereits ausgeübte Nutzung für die Zukunft unterbunden, sondern schon die Aufnahme einer aktuell nicht ausgeübten Nutzung untersagt wird, findet ihre Rechtsgrundlage in der allgemeinen Eingriffsermächtigung der Baurechtsbehörde (vgl. VGH Baden-Württemberg, Beschl. v. 20.09.1988 - 8 S 2171/88 -, juris [nur LS]; Beschl. v. 13.06.1996 - 5 S 1211/96 -, NVwZ 1997, 601 - juris Rn. 8; Beschl. v. 28.06.2010 - 8 S 708/10 -, VBlBW 2011, 28 - juris Rn. 5; VG Karlsruhe, Beschl. v. 22.06.2023 - 2 K 506/23 -, juris Rn. 23; ebenso Sauter, LBO für Baden-Württemberg, 3. Aufl., Stand: April 2022, § 47 Rn. 96, § 65 Rn. 150).

    Es kommt damit nicht darauf an, ob die untersagte Nutzung materiell baurechtswidrig ist (vgl. VGH Baden-Württemberg, Beschl. v. 28.06.2010 - 8 S 708/10 -, VBlBW 2011, 28 - juris Rn. 5; VG Karlsruhe, Beschl. v. 22.06.2023 - 2 K 506/23 -, juris Rn. 23).

    Formelle Illegalität liegt vor, wenn eine Nutzung oder Nutzungsaufnahme erfolgt, für die keine Baugenehmigung vorliegt oder die die Variationsbreite einer vorliegenden Baugenehmigung verlässt, und wenn die Voraussetzungen des § 50 Abs. 2 Nr. 1 LBO nicht vorliegen (VG Karlsruhe, Beschl. v. 22.06.2023 - 2 K 506/23 -, juris Rn. 26).

    Hinsichtlich der untersagten Nutzungsaufnahme ist für den Streitwert nach Nr. 9.4 des Streitwertkatalogs die geschätzte Höhe (hier) des Schadens anzusetzen (vgl. VG Karlsruhe, Beschl. v. 22.06.2023 - 2 K 506/23 -, juris Rn. 47).

  • VGH Baden-Württemberg, 09.11.2020 - 3 S 2590/18

    Nutzungsuntersagung einer baurechtswidrigen Vergnügungsstätte

    Auszug aus VG Karlsruhe, 31.10.2023 - 2 K 4067/22
    Wie dargelegt, stand das errichtete Verwaltungsgebäude des Wasser- und Schifffahrtsamtes von 1941 bis zur Aufgabe der Nutzung im Jahr 2009 bzw. 2018 - soweit ersichtlich - hinsichtlich seiner Errichtung und Nutzung materiell mit den maßgeblichen baurechtlichen und sonstigen zu prüfenden öffentlich-rechtlichen Vorschriften im Einklang, zumal die Errichtung aufgrund der baurechtlichen Zustimmung formell legal erfolgt war (vgl. zur Notwendigkeit einer Baugenehmigung für die Anerkennung von Bestandsschutz VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 09.11.2020 - 3 S 2590/18 -, VBlBW 2021, 326 - juris Rn. 85 f. m.w.N. zum Meinungsstand).

    Insoweit gilt das Gleiche wie im Rahmen von § 65 Abs. 1 Satz 1 LBO (vgl. insofern auch VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 09.11.2020 - 3 S 2590/18 -, VBlBW 2021, 326 - juris Rn. 61, allerdings unter Verweis auf § 65 Abs. 1 Satz 1 a.E. LBO).

    Das Vorgehen gegenüber der Klägerin, das die Beklagte aus Gesichtspunkten der Gefahrenabwehr als am effektivsten bewertet hat (vgl. insoweit VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 09.11.2020 - 3 S 2590/18 -, VBlBW 2021, 326 - juris Rn. 102 f.; VG Sigmaringen, Urt. v. 16.11.2006 - 7 K 532/06 -, juris Rn. 36), erweist sich auch unter dem Gesichtspunkt der Störerauswahl nicht als ermessensfehlerhaft.

  • VGH Baden-Württemberg, 28.06.2010 - 8 S 708/10

    Rechtsgrundlage für eine Nutzungsaufnahmeuntersagung - formelle

    Auszug aus VG Karlsruhe, 31.10.2023 - 2 K 4067/22
    Eine Nutzungsaufnahmeuntersagung, d.h. eine Anordnung, mit der nicht eine bereits ausgeübte Nutzung für die Zukunft unterbunden, sondern schon die Aufnahme einer aktuell nicht ausgeübten Nutzung untersagt wird, findet ihre Rechtsgrundlage in der allgemeinen Eingriffsermächtigung der Baurechtsbehörde (vgl. VGH Baden-Württemberg, Beschl. v. 20.09.1988 - 8 S 2171/88 -, juris [nur LS]; Beschl. v. 13.06.1996 - 5 S 1211/96 -, NVwZ 1997, 601 - juris Rn. 8; Beschl. v. 28.06.2010 - 8 S 708/10 -, VBlBW 2011, 28 - juris Rn. 5; VG Karlsruhe, Beschl. v. 22.06.2023 - 2 K 506/23 -, juris Rn. 23; ebenso Sauter, LBO für Baden-Württemberg, 3. Aufl., Stand: April 2022, § 47 Rn. 96, § 65 Rn. 150).

    Es kommt damit nicht darauf an, ob die untersagte Nutzung materiell baurechtswidrig ist (vgl. VGH Baden-Württemberg, Beschl. v. 28.06.2010 - 8 S 708/10 -, VBlBW 2011, 28 - juris Rn. 5; VG Karlsruhe, Beschl. v. 22.06.2023 - 2 K 506/23 -, juris Rn. 23).

    Daraus, dass in anderen aus der Rechtsprechung ersichtlichen Fällen (vgl. VGH Baden-Württemberg, Beschl. v. 28.06.2010 - 8 S 708/10 -, VBlBW 2011, 28 - juris) bereits eine noch konkreter bestimmte Nutzungsabsicht gegeben war, lässt sich nicht schließen, dass in Fällen einer weiter gefassten, aber prognostisch feststehenden Nutzungsabsicht der Erlass einer Nutzungsaufnahmeuntersagung ausscheidet.

  • BVerfG, 16.02.2000 - 1 BvR 242/91

    Altlasten

  • BVerwG, 18.05.1990 - 4 C 49.89

    Genehmigung von Spielhallen

  • VGH Baden-Württemberg, 11.07.2017 - 5 S 2067/15

    Beseitigung eines Lager- und Abstellplatzes

  • VGH Baden-Württemberg, 04.03.2009 - 3 S 1467/07

    Bebauungsplan; Bestandsschutz für Schweinemastbetrieb trotz

  • VGH Baden-Württemberg, 22.07.2016 - 8 S 969/16

    Untersagung des Baubeginns für ein Wohnhaus; Verzicht auf eine Baugenehmigung;

  • BVerwG, 31.08.1973 - IV C 33.71

    Begriff der baulichen Anlage; Wohnboot im Außenbereich

  • BVerwG, 03.11.1972 - IV C 9.70

    Begriff der Landwirtschaft und des "Dienens"

  • VGH Baden-Württemberg, 24.01.2012 - 10 S 1476/11

    Heranziehung zu Kosten der Ersatzvornahme; Störermehrheit; Ermessen

  • BVerwG, 17.10.2012 - 4 C 5.11

    Windenergieanlage; Außenbereich; immissionsschutzrechtliche Genehmigung;

  • BVerwG, 21.11.1989 - 9 C 28.89

    Gesetzesbegriff der Aufenthaltsermöglichung - Vom Asylverfahren losgelöste

  • BVerwG, 31.03.2010 - 8 C 12.09

    Kontrolle; Rechtmäßigkeit; Gründe; Begründung; Rechtfertigung; Stilllegung;

  • BVerwG, 07.05.2001 - 6 C 18.00

    Bauplanungsrecht; Bau- und Raumordnungsgesetz; Gerätehütte; Vorhaben; Abkoppelung

  • VGH Baden-Württemberg, 08.07.2009 - 8 S 1686/08

    Art und Umfang der Einwendungen einer Gemeinde aus BauGB § 36 Abs 1 S 1 und Abs 2

  • BVerwG, 19.08.1988 - 8 C 29.87

    Straßenbaubeitrag - Heranziehungsbescheid - Erschließungsbeitrag - Verwaltungsakt

  • VG Karlsruhe, 27.01.2016 - 4 K 924/14

    Anwendung der Landesbauordnung bei einer Stützmauer die Bestandteil der

  • VGH Baden-Württemberg, 04.07.2018 - 5 S 2117/16

    Planfeststellungsbeschluss; Teilwiderruf; FFH-Richtlinie; Natura 2000/FFH-Gebiet;

  • BVerwG, 25.11.1970 - IV C 119.68

    Rechtsmittel

  • VGH Baden-Württemberg, 16.06.2014 - 9 S 1273/13

    Befugnisnorm für die Untersagung der Abgabe von Rohmilch - zum Begriff der Abgabe

  • BVerwG, 30.06.1964 - I C 80.62

    Außenbereichsvorhaben; Begriff des "Dienens"

  • BVerwG, 11.04.1989 - 4 B 65.89

    Umfang der Sozialbindung des Eigentums und Zumutbarkeit der Aufrechterhaltung des

  • VGH Baden-Württemberg, 27.03.1995 - 8 S 525/95

    Störerauswahl: kein Vorrang der Haftung des Verhaltensstörers vor der des

  • VGH Baden-Württemberg, 26.04.2010 - 8 S 33/10

    Rechtmäßige Bewilligung für die Errichtung eines Mobilfunkmastes, die von den

  • BVerwG, 15.10.1991 - 7 B 99.91

    Planfeststellungsbeschluss - Bundeswasserstraße

  • VGH Baden-Württemberg, 03.08.1995 - 5 S 3229/94

    Voraussetzungen einer Privilegierung landwirtschaftlicher Betriebe im

  • VGH Baden-Württemberg, 07.10.2020 - 5 S 2617/19

    Pflicht des Jagdausübungsberechtigten zur Beseitigung einer Kirrung in seinem

  • VG Sigmaringen, 16.11.2006 - 7 K 532/06

    Duldungsverfügung gegen Pächter zur Beseitigung einer baurechtswidrigen

  • VGH Baden-Württemberg, 27.06.2022 - 8 S 3870/21

    Zulassung der Berufung im Zusammenhang mit einer Beseitigungsanordnung:

  • VG Neustadt, 08.11.2019 - 5 L 1029/19

    Bauordnungsrechtliche Stilllegungsverfügung einer immissionsschutzrechtlichen

  • OVG Mecklenburg-Vorpommern, 08.02.2007 - 3 O 18/07

    Streitwert für Nutzungsuntersagung; Miet- und Pachteinnahmen

  • VGH Baden-Württemberg, 10.12.1980 - III 1663/79

    Zum Umfang einer Abbruchsanordnung

  • VGH Baden-Württemberg, 26.01.2022 - 5 S 1259/20

    Abwehr des Vorkaufsrechts - Städtebauliche Maßnahme

  • VGH Baden-Württemberg, 15.09.2016 - 5 S 114/14

    Abbruchverfügung für Wintergarten; Abstandfläche; Brandschutz; Baugrenze;

  • VGH Baden-Württemberg, 08.07.2014 - 8 S 1071/13

    Wirksamkeit und Erledigung der Baugenehmigung - Nutzungsunterbrechung

  • BVerwG, 13.10.2010 - 7 B 50.10

    Umverlegung von Telekommunikationslinien; Bestimmtheit der planfestgestellten

  • VGH Baden-Württemberg, 13.06.1996 - 5 S 1211/96

    Baurechtliche Nutzungsuntersagung wegen Verstoßes gegen das Strafgesetzbuch

  • VGH Baden-Württemberg, 20.09.1988 - 8 S 2171/88

    Rechtmäßigkeit der Anordnung einer sofortigen Vollziehung einer

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